Die Straßburger Eide sind eine Sammlung von Texten, die im 9. Jahrhundert in Straßburg verfasst wurden. Sie gelten als eine der ersten schriftlich festgehaltenen Vereinbarungen zwischen Herrschern und ihren Untertanen.
Die Eide wurden zwischen der Kaiserin Richgard, der Witwe des verstorbenen Kaisers Ludwig dem Jüngeren, und den Adligen des Reiches, insbesondere den Alemannen, geschlossen. In den Eiden wurden die Rechte und Pflichten beider Parteien festgelegt.
Die Vereinbarungen in den Straßburger Eiden betrafen vor allem den Schutz der Untertanen sowie die Verpflichtung der Adligen, Recht zu sprechen, Steuern zu erheben und Kriege zu führen. Die Herrscherin versprach im Gegenzug, das Recht und die Traditionen der Untertanen zu respektieren.
Die Straßburger Eide sind in einer Mischung aus Latein und Althochdeutsch verfasst und sind somit eines der ältesten erhaltenen schriftlichen Zeugnisse der deutschen Sprache.
Die Bedeutung der Straßburger Eide liegt vor allem darin, dass sie als frühes Beispiel für die Vereinbarung zwischen Herrschern und Untertanen gelten. Sie zeigen, dass im sogenannten Frühmittelalter bereits eine Art Vertrag zwischen den Herrschenden und den Beherrschten bestand.
Die Straßburger Eide finden sich heute in mehreren Handschriften und werden in verschiedenen historischen Quellen erwähnt. Sie sind ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die Erforschung der Rechts- und Herrschaftsgeschichte des Mittelalters.
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